Geschichte Raum geben

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Der Feststellung der geografischen Herkunft der weiblichen »T4«-Opfer liegen die letzte Meldeadresse bzw. der letzte Aufenthaltsort zugrunde. Die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg hatte ein definiertes Einzugsgebiet. Dennoch lässt sich feststellen, dass viele weibliche »T4«-Opfer aus einem Gebiet kamen, das weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus von Nordrhein-Westfalen bis nach Mecklenburg-Vorpommern (Wismar-Neukloster) reichte. Etwa die Hälfte der Frauen kam aus den heutigen Städten Bremerhaven (18), Hamburg Harburg-Wilhelmsburg (16), Hannover (15), Lüneburg (13), Bremen (13), Celle (10), Cuxhaven (8), Winsen/Luhe (4) und Stade (4).

Einige Frauen waren aus den Heil- und Pflegeanstalten Hildesheim, Hannover-Langenhagen sowie aus den Bremer Anstalten Ellen und Rockwinkel in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg verlegt worden.

Im Unterschied zu den männlichen Opfern unterscheidet sich bei den weiblichen »T4«-Opfern die letzte Meldeadresse wegen Heirat häufiger vom eigentlichen Geburts- bzw. Herkunftsort. Außerdem gab es Frauen aus Gebieten, die vor 1918 noch zum Deutschen Reich gehörten, dann jedoch polnisch wurden. Stichproben zeigen, dass es unter den Lüneburger »T4«-Opfern auch Frauen gab, die aus Schleswig-Holstein, Westpreußen oder Bayern stammten. Einzelne kamen sogar aus dem europäischen Ausland.

 

Bei den Patientinnen mit dem letzten Wohnort »Lüneburg« handelt es sich um:

Karoline Reer (1866 – 1941)
Anna Friebe (1896 – 1941)
Adele Grössner (1873 – 1941)
Dorothee Lotz (1876 – 1941)
Else Möller (1895 – 1941)
Anna Müller (1888 – 1941)
Emma Neuwirth, geb. Bojahr (1897 – 1941)
Therese Schubert, geb. Keck (1887 – 1941)
Dora Schulz, geb. Vortmüller (1874 – 1941)
Sonja Schulz (1913 – 1941)
Mathilde Seebe, geb. Wiehede (1866 – 1941)
Anna Ueckert (1874 – 1941)
Charlotte Wirscholowski, geb. Jeschnik (1877 – 1941)

Woher sind die ermordeten Frauen aus der Lüneburger Anstalt?
Wo haben sie vorher gewohnt?
Das sieht man an der letzten Adresse der Frauen.
Sie sollen aus einem bestimmten Gebiet nach Lüneburg kommen.
Das ist ungefähr das Gebiet von Nieder-Sachsen.
Aber viele kommen damals auch von weiter her.
Manche kommen aus Bayern.
Das ist in Süd-Deutschland.
Oder aus anderen Gegenden in Deutschland.
Einige sind sogar aus dem Ausland.
Auf der Karte ist zu sehen, woher die ermordeten Frauen kommen.
Dreizehn Frauen kommen aus Lüneburg.

Mindestens 20 Frauen aus dem Landkreis und der Stadt Lüneburg wurden von der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg im Rahmen der sogenannten »Aktion T4« in die Tötungsanstalten Hadamar verlegt und dort ermordet:


Marie Bagunk aus Sückau b. Amt Neuhaus (9.10.1885 – 16.6.1941)
Magdalene Dahnke aus Bardowick (31.3.1891 – 16.6.1941)
Helene Dieckmann aus Hittbergen (22.11.1887 – 12.5.1941)
Anna Friebe aus Lüneburg (1.11.1896 – 12.5.1941)
Adele Grössner aus Lüneburg (25.10.1873 – 12.5.1941)
Wilhelmine Isenberg aus Bardowick (26.7.1888 – ?)
Eva Janke aus Südergellersen (7.2.1893 – 16.6.1941)
Magdalene Junge aus Hohnstorf (28.10.1875 – 16.6.1941^)
Dorothee Lotz aus Lüneburg (25.10.1876 – 12.5.1941)
Else Möller aus Lüneburg (2.11.1895 – 16.6.1941)
Anna Müller aus Lüneburg (22.10.1888 – 16.6.1941)
Emma Neuwirth aus Lüneburg (17.10.1897 – 12.5.1941)
Karoline Reer aus Lüneburg (18.9.186? – 12.5.1941)
Therese Schubert aus Lüneburg (21.4.1887 – 28.5.1941)
Dora Schulz aus Lüneburg (25.10.1874 – 16.6.1941)
Sonja Schulz aus Häcklingen (25.9.1913 – 28.5.1941)
Mathilde Seebe aus Ochtmissen (15.9.1866 – 16.6.1941)
Marie Stärker aus Thomasburg (16.8.1897 – 16.6.1941)
Anna Ueckert aus Lüneburg (10.9.1874 – 28.5.1941)
Charlotte Wirscholowski aus Hagen (13.7.1877 – 28.5.1941)

Mindestens 16 Frauen aus dem Landkreis und der Stadt Celle wurden von der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg im Rahmen der sogenannten »Aktion T4« in die Tötungsanstalten Hadamar verlegt und dort ermordet:


Hermine Bock aus Klein Eicklingen (18.7.1895 – 12.5.1941)
Ida Dittrich aus Celle (12.2.1885 – 12.5.1941)
Herta Gosch aus Celle (8.11.1908 – 12.5.1941)
Erna Hinrichs aus Celle (10.4.1912 – 16.6.1941)
Auguste Inschläger aus Celle (10.8.1877 – 12.5.1941)
Auguste Krawczyk aus Celle (30.4.1941 – 16.6.1941)
Dora Mittendorf aus Celle (3.2.1914 – 16.6.1941)
Dorette Pfingsten aus Celle (16.10.1866 – 16.6.1941)
Bertha Rodewald aus Celle (12.2.1909 – 28.5.1941)
Martha Röttjer aus Celle (17.5.1914 – 16.6.1941)
Irmgard Ruschenbusch (5.3.1896 – 16.6.1941)
Olga Schulze aus Sülze (18.4.1908 – 28.5.1941)
Luise Strümpel aus Celle (17.9.1872 – 16.6.1941)
Anna Timme aus Hagen b. Bergen (8.7.1909 – 16.6.1941)
Agnes Timme aus Hermannsburg (10.1.1912 – 16.6.1941)
Frida Wessels aus Celle (13.10.1886 – 28.5.1941)

Mindestens 12 Frauen aus dem Landkreis und der Stadt Uelzen wurden von der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg im Rahmen der sogenannten »Aktion T4« in die Tötungsanstalten Hadamar verlegt und dort ermordet:


Marie Knoof aus Bevensen (20.8.1894 – 16.6.1941)
Minna Machel aus Stöcken (22. 5.1877 – 16.4.1941)
Alwine Meyer aus Hohenbünstorf (31.5.1894 – 12.5.1941)
Marie Meyer aus Rosche (18.7.1884 – 12.5.1941)
Minna Niemann aus Wieren (25.4.1882 – 12.5.1941)
Emilie Peters aus Veerßen (29.6.1883 – 12.5.1941)
Elfa Seipel aus Uelzen (6.5.1897 – 28. 5.1941)
Elise Siemers‘ oder Siemens‘ (3.2.1881 – 16.6.1941)
Marie Stolzenwald aus Uelzen (4.3.1878 – 28.5.1941)
Hermine Veersmann aus Molzen (24.3.1890 – 28.5.1941)
Martha Voigt aus Ebstorf (5.8.1888 – 16.6.1941)
Elisabeth von Wieding aus Bevensen (25.9.1870 – 16.6.1941)

Therese Schubert

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Therese Keck wurde am 21. April 1887 als Jüngste von drei Schwestern in Lüneburg geboren und wuchs in der Friedenstraße 10 (heute 19) auf. Im Winter 1913/1914 ging sie nach Somerset Pennsylvania (USA), auch um berufliche Erfahrungen zu sammeln.

Nach ihrer Rückkehr absolvierte sie in Hamburg eine Ausbildung als Erzieherin. Ihre Schwester Frieda heiratete in die Maurerfamilie Maack ein. Ihre Schwester Christine führte in der Großen Bäckerstraße 29 ein Kaffee- und Schokoladengeschäft »I. W. Darboven« und blieb unverheiratet.

Therese lernte Heinrich Schubert, einen angesehenen Bautechniker, kennen. Sie heirateten im September 1920. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Jürgen (1922) und Theo (1923). Die glückliche Ehe endete, als Heinrich Schubert im September 1926 tot in der Ilmenau aufgefunden wurde. Offiziell wurde sein Tod als »Freitod« deklariert, doch die Kriminalpolizei ermittelte wegen Mordes.

Therese verkraftete seinen Tod nicht. Sie erkrankte an Depressionen und entwickelte Zwänge. Zunächst kam Therese in den Ginsterhof bei Tötensen, dann in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, von dort in das private Sanatorium »Dr. Schulze« in Uelsby (nördlich von Schleswig). 1936 wurde Therese mit der Diagnose »Schizophrenie« in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg zurückverlegt.

Am 9. April 1941 wurde Therese Schubert nach Herborn und von dort am 28. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt.

Therese wird am 21. April 1897 in Lüneburg geboren.
Sie hat zwei ältere Schwestern.
Als junge Frau ist Therese ein Jahr in Amerika.
Dort arbeitet sie mit Kindern.
Danach wird sie in Deutschland Erzieherin.
Im September 1920 heiratet Therese den Bau-Techniker Heinrich Schubert.
Sie bekommen die Söhne Jürgen und Theo.
Plötzlich ertrinkt Heinrich im Jahr 1926 in der Ilmenau.
Das ist der Fluss in Lüneburg.
Niemand wusste: War es Mord? Oder ein Selbst-Mord? Oder ein Unfall?

Therese ist daraufhin sehr traurig und wird krank.
Therese kommt in verschiedene Anstalten.
Ab 1936 ist sie in der Anstalt in Lüneburg.
Am 9. April 1941 kommt Therese von Lüneburg in die Anstalt Herborn.
Von da kommt sie am 28. Mai 1941 in die Tötungs-Anstalt Hadamar.
Dort wird sie ermordet.

»Sie ist daher als geisteskrank anzusehen, und bedarf, da sie für ihre Umgebung sehr lästig fällt, der Verwahrung in eine geschlossene Anstalt.«

Therese Keck

Therese Keck (rechts stehend) im Jahr 1914 zusammen mit Mitschülerinnen im Hamburger »Fröbel«-Seminar für angehende Erzieherinnen. Sie war eine fortschrittliche, emanzipierte Frau, die einen Beruf erlernte und sich modernen Erziehungsmethoden öffnete.

Das Foto ist von 1914.
Therese steht ganz rechts.
Daneben sind ihre Mitschülerinnen.
Sie lernen den Beruf Erzieherin.
Therese war eine moderne Frau.
Nicht viele Frauen haben damals einen Beruf gelernt.

Das Hochzeitsfoto

von Heinrich und Therese Schubert, geb. Keck, vom 21.9.1920.

Privatbesitz Ulrike H.

Das ist das Hochzeits-Foto von Therese und Heinz Schubert.
Das Foto ist aus dem Jahr 1920.
Es ist über 100 Jahre alt.

Krankenakte
von Therese Schubert

Durch einen Zufall ist die Krankenakte aus der Zeit in Uelsby im sich noch heute im Familienbesitz befindenden Sanatorium »Dr. Schulze« auf einem Dachboden erhalten geblieben. In der Akte befindet sich die Abschrift des Kreisärztlichen Gutachtens, in dem Therese Schuberts Situation beschrieben wird.

Archiv der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg.

Das ist ein Teil aus Thereses Kranken-Akte.
Aus Uelsby in Schleswig-Holstein.
Es ist ein Arzt-Bericht über Therese.
Darin steht: Therese Schubert ist geistes-krank.
Sie bildet sich Sachen ein, die es nicht gibt.
Sie hört Stimmen.
Sie fühlt sich verfolgt.
Sie ist lästig für ihre Umgebung.
Sie muss in eine Anstalt.

Martha Büchel

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Martha Büchel wurde als Martha Caselton am 9. Oktober 1875 in London (England) geboren.

Im Alter von 28 Jahren lernte sie dort ihren späteren Mann kennen, den Kunsttischler Georg Friedrich Büchel. In den zehn Jahren nach der Heirat 1904 bekamen sie sechs gemeinsame Kinder. Die Familie lebte zunächst noch in London, später in Ostengland.

Nach dem Ersten Weltkrieg siedelte die Familie 1919 nach Deutschland um. Nach einer Zeit in Nordrhein-Westfalen kam die Familie schließlich an die Elbe nach Stöckte bei Winsen. Die Töchter Gladys und May fanden als Dienstmädchen bei einem Tierarzt und im Haushalt der Familie Weseloh (Inhaber der Marmeladen- und Konservenfabrik »Winsenia«, später Schwartau) Arbeit.

Mit ihrem Umzug nach Deutschland wurde Martha krank. Sie entwickelte Ängste. Nachdem sie mehrfach weggelaufen war, wurde sie von ihren Töchtern in die Heil-und Pflegeanstalt Lüneburg gebracht. Von dort wurde sie neun Jahre später am 9. April 1941 in die Zwischenanstalt Herborn und am 12. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt.

Martha Büchel ist am 9. Oktober 1875 in London geboren.
London ist die Haupt-Stadt von England.
Im Jahr 1904 heiratet sie den Kunst-Tischler Georg Büchel.
Sie bekommen sechs Kinder.
1919 zieht die Familie von England nach Deutschland.
In den Jahren danach wird Martha krank.
Sie hat Angst und läuft weg.
Im Jahr 1932 wird Martha in die Lüneburger Anstalt gebracht.
Von ihren Töchtern.
Da ist Martha 57 Jahre.
Am 9. April 1941 wird Martha in die Anstalt Herborn verlegt.
Am 12. Mai 1941 kommt sie in die Tötungs-Anstalt Hadamar.
Dort wird sie ermordet.
Sie ist 66 Jahre alt als sie stirbt.

Heiratsurkunde

von Georg Büchel und Martha Büchel, geb. Caselton.

BArch R179 Nr. 27407.

Das ist die Heirats-Urkunde von Martha und Georg Büchel.

Zusatzmaterial

Aktion T4:
Die Nazis sagten: Menschen mit Behinderungen sind nichts wert.
Sie sollen getötet werden.
In Berlin gab es ein Haus in der Tier-Garten-Straße 4.
Dort wurde die Ermordung geplant.
Menschen mit Behinderungen werden in Tötungs-Anstalten gebracht.
Dort werden sie mit Gas ermordet.
70.000 Menschen werden so getötet.
Diese Aktion heißt T4 wegen der Tier-Garten-Straße 4.

 

Anstalt:
Eine Anstalt ist ein besonderes Kranken-Haus.
Es ist für Menschen, die seelisch krank sind.
Die zum Beispiel immer ganz traurig sind.
Oder für Menschen, die viel Angst haben.
Oder für Menschen, die Probleme haben und Hilfe brauchen.
Früher sagte man zu diesen besonderen Kranken-Häusern: Heil- und Pflege-Anstalt.
Oder man sagte: Nerven-Heil-Anstalt.
Heute heißen diese besonderen Kranken-Häuser: Psychiatrisches Kranken-Haus.
Oder: Psychiatrie.

 

Archiv:
In einem Archiv werden alte Dinge gesammelt.
Zum Beispiel alte Texte und Fotos und Urkunden.
Oder alte Akten.
In vielen Städten gibt es ein Archiv.
So kann man sich immer an die Vergangenheit erinnern.
Wer möchte, kann sich die alten Sachen dort ansehen.
Das machen auch viele Forscher.
So können sie viele Sachen über die Vergangenheit herausfinden.

 

BRD/DDR:
Von 1945 – 1990 gab es zwei deutsche Staaten.
Einer der zwei deutschen Staaten war die DDR.
Der andere Staat hieß BRD.
Zwischen den beiden Staaten gab es eine Grenze und eine Mauer.
Seit 1990 ist Deutschland wieder vereinigt.
Ganz Deutschland heißt jetzt »Bundesrepublik Deutschland«.

 

Gas-Kammer:
Die Nazis haben Menschen mit Behinderung ermordet.
Sie bauten Gas-Kammern in 6 Tötungs-Anstalten.
Das sind Räume im Keller.
Die Patienten mussten dann in den Keller gehen.
Sie mussten sich ausziehen.
Sie wurden in eine Gas-Kammer geführt.
Die Tür wurde versperrt.
Durch Rohre kam Gas in den Raum.
Das Gas heißt Kohlen-Monoxid.
Luft kam nicht in die Kammer.
Die Menschen erstickten an dem Gas.

 

Gesundheits-Amt:
In einem Gesundheits-Amt arbeiten viele Ärzte und andere Leute.
Sie helfen anderen Menschen.
Sie beraten Menschen über Gesundheit und Krankheit.
Sie versuchen, dass sich niemand mit einer Krankheit ansteckt.
In der Nazi-Zeit war das anders.
Da haben viele Ärzte dabei geholfen, Menschen mit Behinderung zu melden.
Viele dieser Menschen wurden dann ermordet.

 

Geschlechts-Krankheit:
Manche Krankheiten sind ansteckend.
Wie Husten oder Schnupfen.
Man kann sich anstecken, wenn man angehustet oder angeniest wird.
Bei manchen Krankheiten kann man sich auch beim Sex anstecken.
Heute gibt es gute Medikamente gegen diese Krankheiten.
Dann wird man schnell wieder gesund.
Früher gab es diese Medikamente noch nicht.
Manche Menschen wurden dann sehr krank.

 

National-Sozialisten:
Die National-Sozialisten nennt man auch Nazis.
Sie herrschen in Deutschland von 1933 – 1945.
Die Nazis haben viele schreckliche Dinge getan.
Sie ermorden sehr viele unschuldige Menschen.
Wie Menschen mit Behinderungen.
Oder jüdische Menschen.
Sie sperren auch viele Menschen ein und quälen sie.
Und sie überfallen andere Länder.
Damit beginnt der Zweite Welt-Krieg.
Millionen Menschen werden getötet.
1945 endet der Krieg.
Deutschland hatte den Krieg verloren.
Nun herrschen die Nazis nicht mehr in Deutschland.

 

Organe:
Alle Lebewesen haben Organe.
Also auch wir Menschen.
Organe sind Körper-Teile.
Viele Organe sind im Körper.
Wie das Herz oder das Gehirn.
Wenn das Organ krank ist, wird auch der Mensch krank.
Manchmal untersuchen Ärzte die Organe, wenn ein Mensch gestorben ist.
Sie wollen wissen: Welche Krankheit hatte der Mensch?
Und woran ist er gestorben?

 

Privates Kranken-Haus:
Die meisten Kranken-Häuser werden vom Staat oder vom Land geleitet.
Das nennt man dann staatlich.
Die staatlichen Kranken-Häuser bekommen ihr Geld von der Kranken-Kasse.
Oder der Pflege-Kasse.
Und es gibt private Kranken-Häuser.
Die gehören privaten Personen oder Gruppen.
Die sind oft teurer als die anderen.
Und auch etwas feiner.
Dafür müssen die Patienten selber bezahlen.
Oder ihre Angehörigen.

 

Staats-Sicherheit (Stasi):
Von 1949-1990 gab es zwei deutsche Staaten.
Ein Staat war die DDR.
Die Staats-Sicherheit war die Geheim-Polizei der DDR.
Sie wird auch Stasi genannt.
Die Stasi überwachte die Menschen.
Keiner sollte aus der DDR fliehen.
Das war verboten.
Und keiner sollte etwas Schlechtes über die DDR sagen.
Wer das doch tat, wurde von der Stasi verhört.
Viele Menschen wurden von der Stasi ins Gefängnis gesperrt.
Nur weil sie ihre Meinung sagten.

 

Stolper-Steine:
Vor vielen Wohn-Häusern in Deutschland liegen Stolper-Steine.
Das sind kleine Steine aus Messing.
Darauf stehen die Namen von Menschen.
Und ihr Geburts-Datum.
Und oft ihr Sterbe-Datum
Die Menschen wohnten einmal in den Häusern.
Dann wurden sie von den Nazis vertrieben oder ermordet.
Es waren Menschen mit Behinderungen.
Oder jüdische Menschen.
Oder Menschen, die etwas gegen die Nazis gesagt haben.
Die Stolper-Steine erinnern uns an diese Menschen.

 

Trost-Brief:
Die Anstalt schickte immer einen Brief an die Angehörigen.
Wenn ein Patient gestorben war.
Den Brief nennt man Trost-Brief.
Da steht drin: Ihr Angehöriger ist an einer Krankheit gestorben.
Das schrieb die Anstalt auch, wenn das gar nicht stimmte.
Wenn der Patient ermordet worden war.
Die Anstalten wollten das nicht zugeben.
Sie haben gelogen.
Auch das Sterbe-Datum stimmt oft nicht.
So bekam die Anstalt noch länger Pflege- Geld.

 

Urne:
Wenn Menschen sterben, werden sie auf einem Fried-Hof beerdigt.
Manche werden in einem Sarg beerdigt.
Andere werden nach ihrem Tod verbrannt.
Dann bleibt die Asche übrig.
Die Asche kommt in ein schönes Gefäß.
Das nennt man Urne.
Die Urne wird dann auf dem Fried-Hof bestattet.

 

Tötungs-Anstalt:
Eine Anstalt ist ein besonderes Kranken-Haus.
Es ist für Menschen, die nicht am Körper krank sind.
Sondern an der Seele.
Die Nazis sagen: Diese Menschen sind nichts wert.
Sie sollen sterben.
Die Nazis bauen in 6 Anstalten Gas-Kammern ein.
In den Gas-Kammern werden die Patienten ermordet.
Diese Anstalten heißen Tötungs-Anstalten.
Dort werden die Patienten getötet.

 

Welt-Krieg
In einem Krieg kämpft ein Land gegen ein anderes Land.
Manchmal kämpfen auch viele Länder.
Dabei sterben viele Menschen.
In einem Welt-Krieg kämpfen ganz viele Länder.
Fast die ganze Welt.
Darum heißt dieser Krieg dann Welt-Krieg.
Es gibt 2 Welt-Kriege.
Der 1. Weltkrieg war von 1914-1918.
Der 2. Welt-Krieg war von 1939-1945.
Die Nazis fangen den 2. Welt-Krieg an.
Viele Millionen Menschen sterben.

 

Zwangs-Arbeiter
Zwangs-Arbeiter sind Menschen, die zur Arbeit gezwungen werden.
Die Nazis zwingen Menschen zur Arbeit.
Viele dieser Menschen kommen aus anderen Ländern.
Aus Polen oder aus Russland oder aus Frankreich.
Die Nazis überfallen diese Länder.
Sie schicken die Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland.
Dort müssen die Menschen arbeiten.
In Fabriken.
Oder auf einem Bauern-Hof.
Sie bekommen kein Geld für die Arbeit.
Sie bekommen auch nur wenig zu essen.
Vielen Zwangs-Arbeitern geht es sehr schlecht.