Auf Basis von Meldebögen, die Anstalten und Heime gemäß der eingeführten Meldepflicht ausfüllten und an die »T4«-Zentrale schickten, wurden Verlegungslisten zusammengestellt. Da die ursprünglichen Verlegungslisten verloren gegangen sind, wurde nachträglich, im Zusammenhang mit staatsanwaltlichen Ermittlungen, eine weitere Liste der Verlegungen von Herborn nach Hadamar zusammengestellt. Sie dokumentiert auch den tatsächlichen Todestag. Gesine Kohrs, mit 21 Jahren die jüngste Frau unter den weiblichen Opfern, wurde am 9. April 1941 nach Herborn verlegt und am 12. Mai 1941 ermordet, gemeinsam mit Dorothea Kofahl. In Dorotheas Krankenakte findet sich an ihrem Verlegungstag das Zitat »Still, stumpf, beschäftigt mit Kartoffelschälen, verlegt«.
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 461 Akte 32061 Bd. 17, S. 82.