Geschichte Raum geben

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Karl Mählmann wurde am 20. Januar 1899 in Wester-Jork im Landkreis Stade geboren. Seine Mutter Katharina sowie ihre zwei Brüder Johann und Heinrich Mählmann erkrankten und wurden Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Johann und Heinrich starben in den Jahren 1934 und 1937. Karl, ihr Neffe, war zu diesem Zeitpunkt bereits ebenfalls Patient der Lüneburger Anstalt. Er wurde 1932 aufgenommen.

Karl Mählmann ist am 20. Januar 1899 geboren.
Seine Mutter heißt Katharina.
Sie hatt zwei Brüder.
Die heißen Johann und Heinrich.
Katharina und ihre Brüder werden krank.
Sie werden Patienten in der Anstalt.
Johann und Heinrich sterben in der Anstalt.
Das passiert in den Jahren 1934 und 1937.

Auch Karl wird Patient in der Anstalt.
Das passiert 1932.
Er ist in der Anstalt
als seine beiden Onkel sterben.

Karl Mählmann,

ca. 1932.

NLA Hannover Nds. 330 Lüneburg Acc. 2004/134 Nr. 1334.

Das ist ein Personal-Bogen.
Darauf hat ein Arzt geschrieben:
Karl hat eine Verletzung.
Er hat eine Narbe.
Sie ist groß.
Sie ist am Arm.

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Fünf Tage nach der Aufnahme seiner Mutter Katharina wurde Karl Mählmann am 8. September 1943 nach Pfafferode verlegt.

Aus einem durchgestrichenen Eintrag ist zweifelsfrei erkennbar, dass er bereits zwei Jahre zuvor in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein hätte verlegt werden sollen.

Auch die Mutter von Karl wird Patientin.
Sie kommt auch in die Anstalt.
Das ist im Jahr 1943.

Fünf Tage später wird er verlegt.
Er kommt in eine andere Anstalt.
Er kommt nach Pfafferode.
Zwei Jahre vorher sollte er schon weg.
Da sollte er in eine Tötungs-Anstalt.
Er wird zurück-gestellt.
Er darf noch zwei Jahre länger in der Anstalt bleiben.
Er wird nicht ermordet.
Das ist 1943 anders.

» 7.3.41 verlegt in sächs. Anstalt.«

Auszug

aus der Charakteristik von Karl Mählmann.

NLA Hannover Nds. 330 Lüneburg Acc. 2004/134 Nr. 1334.

Das ist ein Personal-Bogen.
Darauf hat ein Arzt geschrieben:
Karl soll verlegt werden.
In eine Tötungs-Anstalt.
Das soll am 7. März 1941 passieren.
Aber dazu kommt es nicht.
Darum ist die Information durch-gestrichen.

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Seine Rückstellung kann damit zusammenhängen, dass er im Ersten Weltkrieg gedient hatte und versehrt war. Zwei Jahre später, 1943, spielten die Kriegsteilnahme und etwaige Folgen offensichtlich keine Rolle mehr. Am 8. September 1943 wurde er in die Tötungsanstalt Pfafferode verlegt. Er starb dort am 5. Januar 1944.

Karl bleibt erst einmal in der Lüneburger Anstalt.
Weil er Soldat war im Ersten Welt-Krieg.
Weil er dort verwundet wurde.
Er ist ein Kriegs-Held.

1943 ist das egal.
Jetzt wird er doch verlegt.
Er kommt am 8. September 1944 in Pfafferode an.
Nach seiner Ankunft wird er ermordet.
Er stirbt am 5. Januar 1944.

 

»Kriegsverletzung, 10cm lange Narbe am lk. Oberarm.«

Das ist ein Personal-Bogen.
Darauf hat ein Arzt geschrieben:
Karl hat eine Verletzung.
Er hat eine Narbe.
Sie ist groß.
Sie ist am Arm.

Auszug

aus der Charakteristik von Karl Mählmann.

NLA Hannover Nds. 330 Lüneburg Acc. 2004/134 Nr. 1334.

Das steht in der Kranken-Geschichte.
Von Heinrich.
Darin steht:
Heinrich ist alles egal.
Auch die Scheidung von seiner Frau.