Geschichte Raum geben

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Diese Sonderausstellung gibt den noch lebenden Geschwistern von »Euthanasie«-Opfern eine Stimme. Ihre Erinnerungen prägen, was wir heute über die Opfer der »Kinder-Euthanasie« wissen. Durch ihre Erzählungen ist es möglich, diese besonderen Lebensgeschichten auch aus einer persönlichen Perspektive zu dokumentieren.

Geschwister gehören aber auch selbst zu den Opfern rassenhygienischer Verfolgung. Nicht selten wurden mehrere Geschwister einer Familie zwangssterilisiert, in die NS-Psychiatrie eingewiesen, entrechtet und schließlich ermordet. Oft waren sie Zeuge dessen, waren dabei, wenn ihre Brüder und Schwestern gequält und getötet wurden. Mit den an ihnen verübten Verbrechen endeten Familienstammbäume.

Geschwister gehören zu den einzigen Menschen einer Familien-Generation, zu denen eine lebenslange und über den Tod hinausgehende Bindung besteht. Häufig stehen Geschwister von Erkrankten und Menschen mit Behinderung auch im Schatten ihrer hilfs- und fürsorgebedürftigen Brüder und Schwestern. Ihre Entwicklung und ihr Dasein sind vom Alltag des Lebens mit Behinderung geprägt, teilweise ein Leben lang.

Deshalb ist diese Sonderausstellung allen Geschwistern gewidmet, die damals und heute mit Brüdern oder Schwestern mit Erkrankung oder Behinderung leben.

Viele Menschen fragen die Gedenk-Stätte.
Nach ihren Geschwistern.
Sie wollen wissen:
Was ist mit meinem Bruder oder meiner Schwester passiert?
Viele bekommen eine Antwort.
Nach vielen Jahren.